Prof. Dr. Eli Sprecher zählt zu den erfahrensten EB-Forschern weltweit. Er ist Kliniker und Forscher am Tel Aviv Sourasky Medical Center in Israel, befasst sich seit Jahrzehnten mit EB und begutachtet für DEBRA Austria verschiedene Forschungsprojekte. Wir haben mit Eli Sprecher ein ausführliches Interview geführt. Die deutsche Kurzfassung finden Sie hier, den Link zur englischen Langfassung am Ende dieses Beitrags.
- Herr Prof. Sprecher, wo sehen Sie Chancen für eine Heilung von EB?
Es ist noch nicht absehbar, wann genau die Heilung von EB eine konkrete Option sein wird. Die effiziente Behandlung von EB durch gezielte Therapien ist aber bereits heute möglich. Je mehr wir über die Mechanismen wissen, die EB zugrunde liegen, desto besser können wir neue Therapien entwickeln. - Wie kann die Forschung zur Epigenetik, einer Ihrer EB-Forschungsschwerpunkte, helfen?
Genetische Krankheiten sind nicht nur Folge von krankheitsverursachenden DNA-Mutationen. Wir wissen heute, dass es epigenetische Einflüsse gibt. Das sind Veränderungen, die nicht direkt in der DNA-Sequenz verschlüsselt sind, sondern deren Ausprägung beeinflussen. Wir untersuchen derzeit einige dieser Veränderungen. Das soll neue Möglichkeiten für therapeutische Anwendungen hervorbringen. Das wird wiederum die klinische Versorgung positiv beeinflussen. - Was verbindet Sie mit DEBRA Austria und dem EB-Haus Austria?
Mit DEBRA Austria bin ich seit vielen Jahren eng verbunden, als Mitglied des MSAP und auch als Freund des EB-Hauses. Mehrmals besuchte ich im Zuge einer wissenschaftlichen Evaluierung das EB-Haus. Dabei war ich jedes Mal von Qualität und Breite der Forschungsprogramme, sowie der Patientenorientierung beeindruckt. Es ist daher wenig überraschend, dass viele der großen Fortschritte in der translationalen EB-Forschung von ForscherInnen des EB-Hauses initiiert wurden oder diese an ihnen beteiligt waren.